Panorama

Das Imperium schlägt zurück Lucasfilm stoppt Greenpeace-Spot

Kurz nach ihrem Start wird eine Kampagne der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen den Autobauer VW vorerst gestoppt. Grund: Lucasfilm sieht seine Urheberrechte verletzt, weil in den Videos der Kampagne auf den Film "Star Wars" mitsamt Musik zurückgegriffen wird.

In Brüssel zogen Greenpeace-Aktivisten auch ganz real in Star-Wars-Uniformen auf.

In Brüssel zogen Greenpeace-Aktivisten auch ganz real in Star-Wars-Uniformen auf.

(Foto: dpa)

Filmproduzent und Star-Wars-Erfinder George Lucas fährt Greenpeace in die Parade. Nur wenige Tage nach Start einer Video-Kampagne der Umweltorganisation gegen den Autokonzern VW ließ die Produktionsfirma Lucasfilm den Spot sperren. Auf Youtube sowie der eigenen Kampagnenseite von Greenpeace ist der Film nicht mehr abspielbar. "Aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von Lucasfilm", wie es dort heißt. Bei Youtube wurde sogar der offizielle Greenpeace-Kanal gekündigt, "weil wir von Drittparteien mehrere Benachrichtigungen über Urheberrechtsverletzungen erhalten haben". Beschwerdeführer ist wiederum Lucasfilm.

Mit der Video-Kampagne wollte die Umweltorganisation zur "Rebellion" gegen den Autobauer Volkswagen aufrufen. In Anlehnung an einen bekannten Werbespot des Konzerns, in dem sich ein Kind als die "Star Wars"-Figur Darth Vader verkleidet, zeigte Greenpeace seit Dienstag in einem Internet-Spot die "dunkle Seite" des Unternehmens.

"Schwaches umweltpolitisches Profil"

In dem gut einminütigen Film stellen sich Jedi-Ritter, R2D2 und andere positive Helden aus den bekannten Science-Fiction-Märchen dem Mini-Darth-Vader in den Weg und bekämpfen ihn. "Mach mit bei der Rebellion", heißt es in dem Spot. Der Original-Spot von Volkswagen war sehr erfolgreich. Ihn haben allein auf der Internet-Plattform Youtube bereits mehr als 40 Millionen Menschen angeklickt.

Der Todesstern VW (Screenshot).

Der Todesstern VW (Screenshot).

Greenpeace protestiert mit seiner Aktion gegen die Lobbyarbeit des größten europäischen Autobauers, mit der dieser strengere EU-Klimaziele verhindern wolle. "Entgegen seiner öffentlichen Selbstdarstellung und trotz seines überragenden Potentials hat VW ein schwaches umweltpolitisches Profil", erklärte der Klima- und Verkehrsexperte bei Greenpeace, Wolfgang Lohbeck. Der Konzern müsse "Farbe bekennen und scharfe CO2-Grenzwerte unterstützen". Als europaweit größter Konzern mit dem höchsten CO2-Fußabdruck trage VW eine überragende Verantwortung bei der Verbrauchsminderung, heißt es zudem bei Greenpeace.

Greenpeace hatte die Autobauer schon häufiger wegen ihrer Lobbyarbeit gegen einen strengeren Klimaschutz kritisiert. Zum ersten Mal aber attackiert die Organisation mit der Kampagne einen einzelnen Konzern.

Volkswagen teilte mit, die Greenpeace-Kritik "nicht nachvollziehen" zu können. Der Konzern habe die CO2-Emissionen der Neuwagenflotte für die Europäische Union von 2006 bis 2010 um mehr als 13 Prozent reduziert. Das Unternehmen habe außerdem derzeit mehr als 20 Konzernfahrzeuge im Modellprogramm, die weniger als 100 Gramm CO2 pro Kilometer ausstießen.

Quelle: ntv.de, tis/AFP

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